Lindenberg/ Laupheim, 28.01.2023
Die THW Ortsverbände Lindenberg, Ehingen und Sonthofen übten am Donnerstag, den 25.01.2024
gemeinsam mit den Soldaten des Hubschraubergeschwaders 64 der Bundeswehr aus Laupheim im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit.
In den verschneiten Höhen der Allgäuer Voralpen entfaltete sich ein Szenario, das ebenso gut unverhofft Realität werden könnte: Extremer Schneefall und die Unterbrechung der Stromversorgung durch Eisbildung an Oberleitungen hatten Schulklassen auf der Hörmoos-Hütte auf 1400m Höhe von der Außenwelt abgeschottet. Eine Rettung schien unmöglich.
Der Ortsbeauftragte des THW Lindenberg, Thomas Kaleja, warnt vor zunehmenden Wetterextremen: „In Zukunft müssen alle Organisationen gemeinsam zusammenarbeiten. Ein gutes Netzwerk und regelmäßige gemeinsame sowie organisationsübergreifende Übungen sind besonders wichtig, um Katastrophen bewältigen zu können."
Der Ablaufplan der Übung „Blauer Falke 2024“ sah vor, über 2,5 Tonnen Material sowie Helferinnen und Helfer des THW an einen fiktiven Einsatzort zu verlegen. Die Fachgruppe Elektroversorgung des THW Lindenberg plante die Sicherstellung der Stromversorgung. Parallel dazu sollte ein Versorgungsstützpunkt aufgebaut und Heizungen in Betrieb genommen werden.
Eine Stärke des THW ist der modulare Aufbau von Einheiten. Bei Großschadenslagen können Material und Personal von anderen Ortsverbänden schnell nachgefordert werden. In die Übung wurden die THW Ortsverbände Ehingen und Sonthofen eingebunden, um das Lindenberg THW zu unterstützen.
Bei widrigen Wetterverhältnissen konnte das Material am Donnerstag nicht, wie ursprünglich geplant, per Hubschrauber auf die Hütte verlegt werden. Die Wetterlage im Zielgebiet machte den Flug unmöglich. Dennoch kam es zu einem wertvollen Austausch und einer hervorragenden gemeinsamen Ausbildung am Landeplatz in Schreckenmanklitz. "Wir sind wirklich glücklich darüber, dass wir die Möglichkeit hatten, eine solche Übung mit der Bundeswehr durchzuführen, auch wenn ein Flug nicht möglich war. Wir hoffen auf eine erneute Gelegenheit zur Durchführung einer solchen Übung, um die Zusammenarbeit in Zukunft weiter zu
intensivieren", so die stellvertretende Ortsbeauftragte Pia Hege.
Die zivil-militärische Zusammenarbeit gewinnt zunehmend an Bedeutung. Auch für die Soldaten des Hubschraubergeschwaders war die Übung mit dem THW ein besonderes Ereignis. Der Presseoffizier der Bundeswehr, Oberleutnant Johannes Locherer, betont: "Eine solche gemeinsame Übung ist für unsere Soldatinnen und Soldaten von essenzieller Bedeutung, da die zivil-militärische Zusammenarbeit stets neue Herausforderungen und Möglichkeiten birgt. Dabei gilt es, bei der Übung unterschiedliche Verfahren der Beteiligten auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, um den Auftrag bestmöglich zu erfüllen. Nach dem gemeinsamen Tag sind sowohl unsere Soldatinnen und Soldaten als auch die Kameradinnen und Kameraden des THW für künftige Katastrophen besser gewappnet."
Bereits 2021 übte das THW Lindenberg gemeinsam mit dem Hubschraubergeschwader 64 der Bundeswehr aus Laupheim. Bei der diesjährigen Übung waren 20 Bundeswehrsoldaten, je ein Hubschrauber CH-53GS und H145 sowie knapp 50 Helferinnen und Helfer des THW beteiligt. Die Übung wurde zudem von Vertretern aus den Blaulichtorganisationen und der Politik begleitet. „Ein beeindruckendes Zeichen der Zusammenarbeit in Zeiten wachsender Herausforderungen durch Naturgewalten und anderer Bedrohungen.“ so Thomas Kaleja
Bericht und Fotos: THW OV Lindenberg (Anna Feßler, Gunnar Straschek)